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Rezension: Patisserie de l´ Arabie- Baklava-Sortiment


Im Gebäude der Traditionsbäckerei Brügel in Kelsterbach/Main, die es seit dem letzten Jahr nicht mehr gibt, hat sich nun die "Patisserie de l` Arabie" etabliert. Der charmante syrische Kaufmann Ousama Qaterjy ist der Inhaber dieser Patisserie. Bis vor kurzem hatte er seine Backstube noch in Frankfurt, wo er in der Hardenbergstr. 15 ebenfalls eine Patisserie betreibt. 

Der Syrer hat vor rund 36 Jahren seine Heimatstadt Aleppo mit seiner Familie aus politischen Gründen verlassen müssen. Über den Irak gelangte er damals nach Deutschland und lernte seine Frau Susanne kennen. Die drei gemeinsamen Söhne Abbas Josef, Hamsa und Hassan Jonas haben sich in Aleppo (Syrien) und in Amman (Jordanien)  zu Konditoren ausbilden lassen, um in Deutschland qualitativ hochwertige, syrische Spezialitäten herstellen und vermarkten zu können. 

 Hassan Jonas Qaterjy
Ziel der Familie war es, besseres Feingepäck aus dem Orient zuzubereiten als man es bislang bei uns kannte. Um dieses Ziel zu erreichen, musste das handwerkliche Können immer mehr perfektioniert werden. Das Geheimnis der Herstellung der dezent süßen Köstlichkeiten aus dem Hause Qaterjy  erfährt man bei Nachfrage leider nicht. Firmengeheimnisse plaudert man nicht aus. Wichtig ist der Familie eine hohe Qualität der Zutaten, speziell des verwendeten Fettes. 

Die Tatsache, dass dieses syrische Feingebäck mittlerweile von den besten Hotels in Frankfurt geordert wird, beweist wie hoch das handwerkliche Niveau der kleinen Manufaktur ist. 

Im Ladenlokal in Kelsterbach  hat man Gelegenheit,  die Köstlichkeiten bei einer Tasse Espresso oder Kaffee auszuprobieren und sich für zuhause damit einzudecken. Die Seelentröster eignen sich bestens gegen den Herbstblues und versöhnen jedes gekränkte Herz.

Das Feingebäck wird auf Wunsch in Geschenkkartons luftdicht verpackt und eignet sich insofern, Menschen, die man liebt, damit zu beschenken. 

Ein Blick in die Backstube verdeutlicht wie präzise und sauber man hier arbeitet. Die Backöfen, den Laden, die Theke und andere Gegenstände hat Qaterji vom früheren Besitzer der Bäckerei übernommen. Einige Spezialmaschinen zur Teigbereitung der Faden-, Blätter-, Nuss- und Mandelteige kommen aus Syrien und eine neue Fadenteigmaschine aus Jordanien. 

Die Herstellung des Nuss-Feingebäcks bedarf eines speziellen Wissens, allergrößter Sorgfalt und viel Fingerspitzengefühl. So besteht der knupsrige Teig für "Sirra" mit Pistazien aus 15 Blättern. 

Das Baklava- Sortiment, das wir ausprobiert haben, ist überhaupt nicht süß und unterscheidet sich damit von den türkischen Baklava-Produkten, die beispielsweise  in der Frankfurter Kleinmarkhalle angeboten werden. 

Zu dem Nussfeingebäck passt am besten Mocca oder Espresso aber auch ein Glas trockene Auslese am Ende eines Menüs harmoniert sehr gut. 


Hier  die Beschreibung des Baklava-Sortiments:

Mabroume / Fadenteigtaler 

Ein meterlanger gerösteter Fadenteigstrang wird mit Pistazien oder Cashewkernen belegt, zu einer Art wurstartigen Spirale gerollt, die nach einer Trocknungszeit in Butterfett gebraten und abgetropft ausgekühlt wird. Danach werden die "Würste" in kleinfingerdicke Scheiben geschnitten. 

Baklava / Blätterteigschnitten: 

12 ungesüßte Weizenteigplatten werden hauchdünn ausgerollt, mit Stärkemehl gegen Verkleben aufeinander geschichtet, eine karamellisierte Pistazien-, Cashew- oder Walnusslage und als Deckel wieder 12 dünne Teigschichten darauf gebettet. Vor dem Backen portioniert, das heiße Gebäck mit Butterfett und Zuckersirup in schräger Position besprengt, damit alles Überflüssige ablaufen kann und somit das Gebäck weniger süß ist.  

Basme / Fadenteigschnitten 
Zunächst läuft der flüssig-cremige Teig durch einen perforierten Trichter auf eine heiße Kupferplatte, wo er kurz geröstet und danach weiterverarbeitet wird: Die feinen noch weißen Fäden werden gleichmäßig auf dem Blech verteilt, durch Druck verdichtet, mit karamellisierten Pistazien, oder Cashewkernen beschichtet, nochmals mit einer gepressten Fadenteig-Abdeckung bedacht, gebacken, in kleine Rechtecke geschnitten und auf Platten angerichtet. 

Sirra / Pistazienblume: 15 papierdünn ausgerollte, aufeinandergelegte Teigplatten werden in kleine Quadrate eingeteilt, mit Pistazien oder Cashewkernen belegt und die Ecken von Hand hochgebogen wie Blütenblätter. Dicht an dicht auf dem Blech werden sie gebacken, noch heiß mit Butter und Zucker veredelt, welcher in Schräglage abtropft.


Assabia / Blätterteigröllchen Sehr dünne aufeinander geschichtete Teigplatten werden mit karamellisierten Pistazien oder Cashewkernen belegt, gerollt, in 3 cm lange Stücke geschnitten, auf dem Blech gebacken und noch heiß wie bei obigen Sorten veredelt. 

Warnung: All diese Köstlichkeiten machen eindeutig süchtig, denn sie schmecken zum Niederknien gut. 

Maximal empfehlenswert. 

Sie können das Sortiment und andere syrische Feinbackwaren online bestellen: Anbei der Link: http://patisserie-delarabie.de/shop/